FB 2.1-2016: Bayerische Trachtenkultur und Trachtengeschichte
TERMIN: Samstag, 22. Oktober 2016
ORT: Haus der bayerischen Trachtenkultur und Trachtengeschichte e.V.
Holzhausen1, Geschäftsstelle, 84144 in Geisenhausen
KURSGEBÜHR: 32 € Mitglieder; 45 € Nichtmitglieder
Bitte mitbringen: kleiner Seitenschneider, Prägewerkzeug (Kugelschreiber), evtl. Perlen, alte Schere, Lineal (Geodreieck), Bleistift, Klebestift, evtl. kleine Schaumperlen und kurze Stecknadeln
Teil 1: 09:30 - 11:00 Uhr: Führung und Besichtigung aller Gebäude des Trachtenkulturzentrums, Holzhausen (Nierderbayern) / Andreas Oberprieler
Den Auftakt unserer Fortbildungen im 1.Schulhalbjahr 2016/2017 starteten wir im Trachtenkulturzentrum (eröffnet 2015), dem Bildungshaus der Bayerischen Trachtenjugend, in Holzhausen bei Landshut. Der ehemalige Pfarrhof der Pfarrei Holzhausen wurde ab 2004 zu einem gemeinsamen Zentrum für alle Trachtler in Bayern umgebaut.
Hier wurde ein Raum geschaffen zum Austausch und zur Vermittlung von Traditionen, Brauchtum und Tracht, sowie einer bewussten Lebensführung. Wir bekamen eine interessante Führung durch sämtliche Räumlichkeiten der Anlage. Die Ausstattungen der Seminarräume und der Zimmer sind beachtenswert und bieten Technik nach dem neuesten Stand. Das Seminarprogramm ist umfangreich und bietet sehr viel Abwechslung. Ein herzliches Dankeschön für die interessante Führung!
Teil 2: 12:00 - 15:30 Uhr: Workshop: Altdeutscher Fadenstern, Salzburger Spiegelblumen / Theresia Stanglmayr, FL EG
Unsere Workshop-Leiterin führte uns in die vielseitige Herstellung der Klosterarbeiten ein. Anhand älterer und neuerer Trachten zeigte sie uns, wie vielseitig die Klosterarbeiten und einzelne Teile daraus verwendet wurden und werden. Wir fertigten Salzburger Spiegelblumen aus Metallfolie mit Perlen und einen Altdeutschen Fadenstern. Die einzelnen Arbeitsschritte der Werkstücke wurden durch ein methodisch-didaktisches Handout für den Einsatz im Unterricht begleitet.
Alle Teilnehmerinnen waren mit Begeisterung dabei und die Zeit verging wie so oft viel zu schnell !
Sachinformation zu den Klosterarbeiten:
Altdeutscher Fadenstern
Mit „Altdeutsch“ bezeichnete man eine bestimmte Stilrichtung in der Zeit des Historismus (ca. Ende 19. – Anfang 20. Jh.). Der sog. „Altdeutsche Fadenstern“ ist ein besonderer `Hingucker` für die weihnachtliche Raumgestaltung. Der Stern wird mit verschiedenen Garnmaterialien über zwei Pappquadraten gewickelt und an den Spitzen mit Perlen fixiert.
Die Wickeltechnik ist relativ einfach, so dass der Stern bereits ab der zweiten Jahrgangsstufe gefertigt werden kann.
„Salzburger Spiegelblumen“
Spiegel hatten schon in früher Zeit die symbolische Funktion, das Böse abzuwehren und Haus und Hof zu schützen. Eingearbeitet wurden sie in Brautkronen, Masken, Larven und Prangstangen, die bei Umzügen und Prozessionen verwendet wurden.
Außerdem dienten sie als Altarschmuck in den stets ungeheizten Kirchen. Im Salzburger Land hat sich eine besonders dekorative Tradition der Spiegelfassung entwickelt: Aus Metallfolie, Golddraht, Bouillon, textilen Fäden, Glassteinen und Perlen werden phantasievolle Blumen gefertigt, die heute das ganze Jahr über als Raumschmuck Verwendung finden.
Bezug zum Lehrplan BY
1. Mittelschule/ Lehrlan PLUS
Beitrag des Faches Werken und Gestalten zu den übergreifenden Bildungs- und Erziehungszielen:
Kulturelle Bildung
Die Auseinandersetzung mit Gegenständen der Kulturellen Bildung eröffnet den Schülerinnen und Schülern Zugänge zu Kunst und Kultur sowie zum eigenen künstlerischen Potenzial. Ein differenziertes ästhetisches Wahrnehmen, Erleben und Gestalten erfahren sie als Bereicherung des Lebens und der eigenen Persönlichkeit.
siehe auch: Jgst.5 : Grundlegende Kompetenzen zum Ende der Jahrgangsstufe 5
2. Realschule/ Lehrplan PLUS
Beitrag des Faches Textiles Gestalten zu den übergreifenden Bildungs- und Erziehungszielen:
Jgst. 5: ... Die Schülerinnen und Schüler entwickeln ein Bewusstsein für künstlerisches Schaffen und schätzen die Bedeutung kultureller Leistungen für die Gesellschaft. ...
Jgst. 7: ... Kulturelle Bildung dient einer ganzheitlichen Bildung. Sie fördert eine Lebensgestaltung, in der sowohl Individualität, z. B. Werthaltungen und Identität, als auch gesellschaftliche Teilhabe ihren Ausdruck finden. ...
Empfehlung zu den Fachplänen:
Bereiche der Gestaltung, Materialkunde und Arbeitstechniken werden anhand des kulturhistorischen Hintergrunds - wie im Trachtenmuseum bei der Fortbildung erlebt - erörtert.
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